Appell zur Vernetzung
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der dort ansässigen Kreismusikschule kamen unter anderem Abgeordnete des Bayerischen Landtags, Kommunalpolitiker*innen, Vertreter*innen aus den Staatsministerien, dem Bayerischen Musikrat, den Bezirksregierungen, der Musikhochschulen und den kommunalen Spitzenverbänden sowie natürlich zahlreiche Musikschulvertreter*innen und viele andere Musikschulverbundene zusammen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen: Nur gemeinsam, füreinander und miteinander kann es gelingen, die so wichtige kulturelle und gesellschaftsbildende Arbeit der Musikschulen zu erhalten und auszubauen.
So verwies der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz im Rahmen des Festakts als feierlichen Höhepunkt der Veranstaltung insbesondere auf das Miteinander von Musikschulen, Freistaat und Kommunen: „Wir sind alle miteinander – im Staat, in der Gesellschaft und wir in den Kommunen tun es ganz besonders – dazu aufgerufen, dass diese generationsübergreifende Idee der Sing- und Musikschulen auch in Zukunft seine Förderung erhält, weil wir sonst schlicht und ergreifend geistig verarmen werden.“ Er rief die Kommunen dazu auf, voller Selbstbewusstsein und Stolz zu ihren Musikschulen zu stehen. Die Musikschulen seien angesichts der zunehmenden Medialisierung wichtiger denn je – als Ort der Gemeinschaft und der Kreativität.
Die Carl-Orff-Medaille als die höchste Auszeichnung des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. ging in diesem Jahr an Prof. em. Barbara Metzger, die als Professorin für Elementare Musikpädagogik unzählige Lehrkräfte für die Tätigkeit an bayerischen Sing- und Musikschulen ausgebildet hat. Sie setzte damit wegweisende Impulse für die Entwicklung der Elementaren Musikpädagogik an bayerischen Sing- und Musikschulen, die ihre Wirkung bis heute entfalten und das breite Spektrum Elementarer Musikpraxis von Früherziehung und Elementarer Elternarbeit über Intergeneratives Musizieren bis hin zu Musik im Alter abdecken. Prof. em. Barbara Metzger betonte, dass sie die Carl-Orff-Medaille stellvertretend für all diejenigen annimmt, die sich in den letzten vier Jahrzehnten für die Weiterentwicklung des Fachgebietes der Elementaren Musikpraxis eingesetzt haben: Lehrkräfte, Dozierende, Organisator*innen von Fortbildungen wie auch Lehrende und Forschende an den Musikhochschulen. Sie nutzt ihre Auszeichnung, um einen deutlichen Appell an Musikschulen und Musikhochschulen zu richten: „Es bedarf einer noch klareren und strukturierteren Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und Musikhochschulen. Diese Bereiche müssen sich noch viel stärker gegenseitig durchdringen und befruchten.“ Denn nur dann ist es möglich, gemeinsam, füreinander und miteinander allen Menschen, die Chance zu geben, Musik als künstlerisches Ausdrucksmittel erleben zu dürfen.
Auch in musikalischer Hinsicht war einiges geboten: Den Auftakt der Veranstaltung machte das Eröffnungskonzert der Kreismusikschule Erding e. V. Unter dem Titel „Mozart und die Zauberkugel“ versuchten die Schüler*innen über die Zauberkugel mit dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart in Kontakt zu treten. Das traditionelle Festkonzert am Freitag bot talentierten Solist*innen und Ensembles aus bayerischen Sing- und Musikschulen die Bühne, einen singenden und klingenden Querschnitt ihres Könnens darzubieten. Auch in diesem Jahr besteht eine Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk. In einer einstündigen Sendung wird am Montag, den 1. November um 14.05 Uhr ein buntes Programm mit ausgewählten Beiträgen auf BR Klassik präsentiert. Am Samstag verabschiedete Erding den Musikschultag in gewohnter Weise mit „Musik in der Stadt“. Hierzu verwandelte sich die Innenstadt in eine Bühne für Musikschüler*innen aus der Region und lud Passant*innen zum Zuhören und Verweilen ein.