29.11.2022 | VBSM

Zum Tode von Prof. Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair

Prof. Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Als Kultus- und Wissenschaftsminister hat er mit unermüdlichem Einsatz, großer Entscheidungsfreude und eindrucksvoller Tatkraft eine Epoche geprägt.

Prof. Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair gehörte von 1986 bis 2003 der Bayerischen Staatsregierung an. Dabei war der außerordentlich profilierte Bildungs- und Kulturpolitiker von 1986 bis 1990 Kultusminister und ab 1989 auch Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Zwischen 1990 und 1998 leitete er als Minister das Ressort für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst und von Oktober 1998 bis Oktober 2003 war Zehetmair Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Von 1986 bis 2003 war er damit zuständiger Staatsminister für die Bayerischen Sing- und Musikschulen und hat diese mit seinem Wirken geprägt und bis vor wenigen Monaten aktiv weiter begleitet. Unter Edmund Stoiber war Zehetmair von 1993 bis 1998 außerdem stellvertretender Ministerpräsident.

Begonnen hatte der studierte Philologe, Germanist und Sozialkundler, der von 1964 bis 1974 als Lehrer am humanistischen Domgymnasium Freising unterrichtete, seine politische Laufbahn 1966 als Stadtrat in Erding; später wurde er Landrat des Landkreises Erding und Gründungsvorsitzender der Kreismusikschule. 1991 verlieh ihm der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. die höchste Auszeichnung, die Carl-Orff-Medaille. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem bayerischen Kabinett war Zehetmair weiterhin führend in bildungs- und kulturpolitischen Fragen tätig, insbesondere als Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung von 2004 bis 2016. Mit zielstrebiger Amtsführung trug er entscheidend dazu bei, den Weg für das Inkrafttreten der Rechtschreibreform 2006 zu ebnen. Zudem hatte Zehetmair von 2004 bis 2014 den Vorsitz der Hanns-Seidel-Stiftung inne. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie den Bayerischen Verdienstorden und das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der VBSM verneigt sich vor seinem beeindruckenden Lebenswerk. Sein Einsatz für den Freistaat Bayern und die Bayerischen Sing- und Musikschulen wirkt über den Tag hinaus – er war über Jahrzehnte hinweg ein Vorbild und wird sehr fehlen. Aufrichtiges Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen.